Event Pics - 5FDP, In Flames und Of Mice & Men in Zürich (28.11.2017)
Kick Ass-Show im Hallenstadion von Metalcore über Melo Death Metal bis Modern Metal – 5FDP, IF und OM&M
Trotz ausverkauftem Die Toten Hosen-Konzert, Konzerten von Testament, Annihilator, Death Angel und Mastodon fanden sich 6000 Metalheads im Hallenstadion Zürich (grosse Club-Variante) ein. Five Finger Death Punch, In Flames und Of Mice & Men zogen am Dienstag, 28. November 2017, reichlich Publikum an. Die Stehplätze waren restlos ausverkauft – wen wundert es an einem solchen Event.
Als erste Band liess die Metalcore-Band Of Mice & Men aus dem sonnigen Kalifornien, die „kalten“ Fans erwärmen. Pauley (Vox, Bass), Arteaga (Drums) und die Gitarristen Manansala und Ashby starteten um 19:00 Uhr und erhielten eine Set-Länge von einer halben Stunde. Auf den Rängen gab es noch viele Lücken, im Gegensatz zum Platz vor der Bühne. Leider gibt es zu den 4 Amis nicht mehr zu berichten, da es mir nicht möglich war zeitgerecht ins Stadion zurückzukehren.
Die Sitzplätze waren um 19:50 Uhr nun auch gut besetzt. Doch weder fürs Publikum auf den Sitz – und Stehplätzen gab es aufgrund eines Vorhangs Sicht auf die Bühne. Kurz darauf erklang In Flames Drained (live). Nur schemenhaft nahm man Bewegungen einer Band wahr bis am Ende des Liedes der Vorhang fiel und Blicke auf die Bühne gewährte. Das war wohl die bisher grösste Produktion, die ich von den schwedischen Melodic Death Metaller gesehen habe. (Tour) Keyboarder und der Schlagzeuger Joe Rickard thronten mit Ihren Instrumenten auf eine Art Podest-Aufbauten in etwa 2 m Höhe. Sänger Anders Fridén, die Gitarristen Björn Gelotte und Niclas Engelin, sowie Bassist Bryce Paul teilten sich den Platz auf der Bühne. Sie standen nicht etwa an Ort und Stelle, sondern wechselten sich oft in den Positionen ab. Die Bühne war zwar gross, aber es kamen sich trotzdem zweimal Fridén und Gelotte mit Bart bzw. Gitarrenhals in die Quere. Neben vielen Spots (extreme Lichtwechsel), einer Hintergrund füllenden LED-Wand schmückte ein hängender „Owl Boy“ die Bühne. Die Band wusste vor allem mit Ihren älteren Liedern zu überzeugen. Das folkig angehauchte Moonshield war eine Offenbarung und Fridén‘s gutturaler Gesang kam zum Tragen. Bei Only for the Weak hüpften die Fans und nach Ansage des Frontmanns kam es auch zu Circle Pits (bei Drifter als Beispiel). Von den Aktuellen Songs (Battles) ging Save Me gleich ins Ohr und in die Beine. Ok, nicht gerade tanzbar, aber eher kommerziell ausgerichtet. Ungewöhnlich war, dass In Flames kein Lied vom Album Whoracle spielten, obwohl das Werk 20 Jahre (Jubiläum) auf dem Buckel hat. Mit passender Wahl The End beschlossen die Skandinavier Ihr Set nach etwas mehr als 80 Minuten und verabschiedeten sich zu Klängen des AC/DC-Klassikers Let Me Put my Love into You unter viel Applaus vom Publikum. Zu Eurer Info, das neue Album DEFY erscheint am 19. Januar 2018.
Während der Umbauphase strömten immer mehr, vor allem jüngere, Fans nach vorne und es wurde richtig dicht. Auf den Rängen gab es auch weniger Platz. Die Schweden hatten vorgelegt und die Amis der Modern Metal-Band Five Finger Death Punch („5FDP“) legten etwa um Viertel vor 10 nach. Gesanglich fand ich den Auftritt nicht immer so prickelnd, aber Show-mässig mit Einsatz von Lasern, dem Riesen Totenkopf-Schädel über dem Drum-Kit, dem speziellen Mikroständer, leuchtender e-Gitarre und vielen, vielen Posen war’s sehr gut. Obwohl Sänger Ivan Moody (zeitweise mit Switzerland-Sweater an) die schlechte Presse ansprach und unmissverständlich beteuerte wie wichtig Ihm die Band und deren Zusammenhalt ist, wirkte 5FDP nicht wie eine eingeschworene Truppe wie es bei den anderen beiden Bands an diesem Abend durch Blicke und Gestik rüber kam. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf die sehr gute Stimmung im Publikum. Da wurde „gebangt“, „Horns“ gezeigt, gejohlt („O Di O Di O“ bei Jekyll and Hyde), mitgeklatscht und ein paar Circle Pits (grandios bei Burn MF) vollführt – sonst animierte Moody mit Sätzen wie „When I Say Five Finger, then You Say Death Punch“. Am Freitag, 01. Dezember 2017, erscheint mit A Decade of Destruction das erste Greatest Hits-Album in der Bandgeschichte und die Band machte mit der Liederauswahl beste Werbung dafür. So fand sich die gelungene Coverversion Bad Company bis zu der Mid-Tempo-Nummer The Bleeding auf der Setliste. Obwohl der Akustik-Part mit Wrong Side of Heaven und Remember Everything für Abwechslung sorgte, kamen die meisten Fans wegen den Abgeh-Liedern nach Zürich. Dementsprechend waren Under and Over It oder Lift Me Up (Start) der Show) Höhepunkte und hier sah man auch den Spass in den Gesichtern der gut harmonierenden Zoltan Bathory (Git), Jason Hook (Git), Bassist Chris Kael und Schlagzeuger Jeremy Spencer über das was abging vor der Bühne. Zeitweise schien es als würde ein wilder Mob bis zum Mischpult tanzen - sah stark aus. Und wenn die Fans die Band nicht antrieb, feuerten die „Axe-Men“ Unmengen an Plektren in Ihre Richtung. Da war bei solchen Geschenken Weihnachten vorgezogen worden. Ein wenig schade war, dass The Animals-Cover The House of the Rising Sun zum Konzert-Ende (nach 75 Minuten) nur ab Band kam und nicht gespielt wurde.
Of Mice & Men war ein guter Opener um das Publikum zu wecken. Musikalisch fand ich In Flames die Band des Abends, aber die beste Show bei toller Stimmung boten klar Five Finger Death Punch.
Setliste Of Mice & Men (Di, 28.11.17, Hallenstadion, ohne Gewähr)
Unbreakable, Public Service Announcement, Pain, You Make Me Sick, Warzone, The Depths
Setliste In Flames (Di, 28.11.17, Hallenstadion)
Drained (hinter Vorhang gespielt), Before I Fall, Everything's Gone, Take This Life, Trigger, Only for the Weak, Dead Alone, Darker Times, Drifter, Moonshield, The Jester's Dance, Save Me, Alias, Here Until, Forever, The Truth, Deliver Us, The Mirror's Truth, The Quiet Place, The End
Outro: Let Me Put my Love into You (ab Band, AC/DC)
Setliste 5FDP (Di, 28.11.17, Hallenstadion)
Intro (ab Band)
Lift Me Up, Never Enough, Wash It All Away, Got Your Six, Ain’t My Last Dance, Bad Company (Bad Company Cover), Hard To See, Burn MF, The Agony of Regret (ab Band), Wrong Side of Heaven (Acoustic), Remember Everything (Acoustic), Coming Down, Jekyll and Hyde, Under and Over It, The Bleeding
Outro: The House of the Rising Sun (The Animals Cover, ab Band)
Photos/Infos: Daniel Strub