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Event Pics - John Legend & "Opening Act" Alina Amuri bezaubern in Basel (20.10.2018)

John Legend, ein Weltstar (fast) zum Anfassen - Alina Amuri ebenfalls überzeugend

Mit dem zweiten Abend, Samstag, 20. Oktober 2018, der diesjährigen Baloise Session kam zum ersten Mal das Aushängeschild 2018 in der Person von John Legend auf die Bühne. Nach Alicia Keys im vergangenen Jahr ist dem Veranstalter abermals ein Coup gelungen um den ihn etliche Veranstalter beneiden oder sich mitfreuen. So war auch Thomas Dürr von Act Entertainment unter den Gästen. Mit Hilfe der Gönnervereinigung „Freunde der Baloise Session“ ist es gelungen für zwei Abende den amerikanischen Superstar zu verpflichten. Alleine mit dem Eintrittspreis wäre die Finanzierung nicht möglich gewesen, obwohl beide „An Evening With …“ ausverkauft waren und somit 1550 Musikliebhaber bei Kerzenlicht an den Clubtischchen sich einfanden. Passenderweise wurde als Einstimmung und Pausenfüller ein letztjähriges Konzert von Alicia Keys per Videoleinwand eingespielt. Da sich John Legend und Alicia Keys (u.a. Chorus bei Key‘s You Don’t Know My Name) sehr gut kennen, liegt die Vermutung nahe, dass Ihm die Dame diese Eventreihe empfohlen haben könnte. Jedenfalls kam es so in den einleitenden Worten der sympathischen CEO Beatrice Stirnimann rüber. Die Auswahl des „Opening Acts“ lag nach einer Auswahl des Organisators in der Hand des Superstars. Er bewies mit Alina Amuri an diesem Abend und einen Tag später mit Nicole Bernegger, nicht nur am Piano, ein feines Händchen.

 

Alina Amuri (CH)

Zeit: 20.03 – 20:47 (44 min)

Oh la la, nach dem Auftritt der gebürtigen Kongolesin Alina Amuri weiss man weshalb Sie und Ihre Band als „Opening Act“ ausgewählt wurden. Mit einem breiten Spektrum an Einflüssen von Soul (Chasing Traces) bis Rock (Giving Up to You) setzte die Zürcherin Ihre Stimme je nach entsprechend dosiert in Stärke und Variation ein. Gefallen fanden ebenfalls Ihre Gesten und Tanzeinlagen, die durch Ihr adrettes Äusseres noch mehr gewichtet wurden. Amuri wurde durch die 10 Lieder (plus Intro) begleitet von Keyboarderin Mya Nydegger, Bassist Severin Graf, Marcel Ricklin an der Gitarre und Schlagzeuger Simon Zwicky. Als Gesangspartner trat bei 3 Liedern Walter Esposito in Erscheinung. Die beiden Stimmen harmonierten hervorragend und veranlassten einige Besucher beim Trance-angehauchten Song Move Slowly aufzustehen und zu klatschen. Dem Publikum gefiel die Show und es standen jubelnde Fans direkt am Bühnenrand. Bei ruhigen Passagen, wie bei Daughter, hätte man wohl den Aufprall einer Nadel auf dem Boden gehört, wäre kein Teppich im Saal ausgelegt. Sie zog in den Bann. Experimentell, aber sehr cool arrangiert, fand ich Your Eyes mit Ihrem Querflöten-Intro und einem zu Sax-Klängen harmonisierten Bass. Darauf muss man erstmal kommen.

Mit viel Freude und der Möglichkeit vor John Legend aufzutreten, mit den Worten „E grossi Ehr vor em John Legend z’spiele“, genossen Alina Amuri und Ihre Band sichtlich Ihren Auftritt und wurden verständlicherweise mit viel Beifall und gar einer Standing Ovation verabschiedet. Hört mal in Chasing Traces (V.Ö.: 18.05.2018) rein.

Setliste Alina Amuri (CH)

Intro: Turn to Gold

Pioneers, Water, Won’t Cope With It, Giving Up to You, Chasing Traces, Don’t/Won’t Let Them Take Me Under, On My Way, Move Slowly, Your Eyes, Daughter

 

John Legend (USA)

Zeit: 21.28 – 23.03 (95 min)

Es war kurz vor halb Zehn Uhr als ein auf der Bühne verwaistes Piano auf seinen Spieler traf. Dann war es soweit, der Stargast der Baloise Session 2018, John Legend, betrat die Bühne in einem blauen Anzug kombiniert mit weissem Hemd UND schicken Lederstiefeln. Er winkte mit einem gewinnbringenden Lächeln Richtung Publikum, setzte sich ans Piano und begann zu spielen. Der aus Ohio stammende Sänger, Songwriter und Schauspieler (La La Land) stellte extra für diese zwei Konzerte am Rheinknie ein Programm zusammen. Ganz ohne Begleitmusiker kam der mehrfache Grammy-Gewinner aus - nur er und sein Piano im Scheinwerferlicht. Was für ein intimer Rahmen. Die Fans, die nach den drei Liedern den Raum zwischen Bühne und erste Sitzreihe einnahmen, waren und kommen Ihrem Idol wohl nie mehr so nahe. Da bist Du am Konzert und weisst genau dass Du sowas nie mehr erleben wirst. Vielleicht auch deshalb wurden kräftig die Smartphones benutzt um diese Augenblicke oder gar ganze Songs sich später wieder zu Gemüte zu führen.

Obwohl er am Instrument „gefesselt war“, interagierte er gekonnt mit dem Publikum. Oft flirtete Legend mit seinen Blicken (Schalk in seinen Augen) mit den ersten Reihen und den Kameras. Bei emotionalen Liedern verlagerte er seinen Kopf nach hinten oder auf die Seite und schloss die Augen dazu oder beugte sich bei heftigen Arrangements Richtung Tasten vor. Seine Entertainer Qualitäten liess er immer mal wieder mit (selbst)ironischen Kommentaren („Er mache ab und an scheisse“) aufblitzen. Er ist auch ein guter Erzähler. Man erfuhr, dass er in Ohio aufgewachsen ist und seine halbe Familie für Kirchenarbeit zuständig war. Sein Vater spielte Schlagzeug und eine wichtige Person in seinem Leben war seine Grossmutter. Durch Sie kam er zum Pianospiel. Sie starb bevor er berühmt wurde und deshalb ist immer ein Teil von Ihr in seinem Spiel zugegen wie er bemerkte. Das Publikum war gerührt. Er wirkt ausserdem sehr sympathisch und war am Samstag locker drauf. So brach er bei Again das Lied nach wenigen Sekunden ab und meinte, dass diese Art nicht passte für den Anlass. Mit der abgeänderten Version spielte er es zu Ende.

Obwohl es im mittleren Teil drei ruhige Lieder gleich hintereinander hatte, war über das ganze Konzert gesehen die Auswahl sehr gut. Neben Hits wie Love Me Now streute er Lieder von andern Künstlern ein. Von all den Cover-Songs kam Simon & Garfunkel’s Bridge Over Troubled Water am Besten an. Das Lied an sich ist schon emotional, aber diese Live-Version in der besonderen Atmosphäre berührte noch mehr. Ich war wohl nicht die einzige Person mit Gänsehaut im Saal. Genauso fühlte ich bereits bei seiner Version von Dancing in the Dark (Bruce Springsteen), den er an vierter Stelle zum Besten gab. Seine Version ist so erfrischend anders zum Original, dass Ihr mal reinhören solltet. Redemption Song (Bob Marley) schlug in dieselbe Kerbe im Pianokleid. Den meisten Applaus inklusive Standing Ovation gab es für seinen Hit All of Me. Da griffen selbst ältere Damen zum Smartphone und hielten Richtung Bühne.

Es war ein wunderschöner Konzertabend mit einer ausgezeichneten Sound-Qualität, optimal eingesetztem Licht und einem Publikum, dass dies alles auch mit Jubel und viel Applaus würdigte. Es erinnerte mich an dieses magische Konzert vor Jahren von Chris Cornell (1964 – 2017) solo, ebenfalls an den Baloise Session. Das war für mich ein Erlebnis mit einem sehr hohen Stellenwert und wie war alle wissen wird es ein solches nie mehr geben.

John Legend gefällt die Stadt Basel und er meinte es sei wohl nicht das letzte Mal, dass er hier auftreten wird. Da können wir uns freuen.

Setliste John Legend (etwas andere Reihenfolge live):

Made to Love, A Good Night, Good Morning, Dancing in the Dark (Cover Bruce Springsteen), Tonight (Best I Ever Had), Love Me Now, Save Room, Let’s Get Lifted, Used to Love You, Like I’m Gonna Lose You (Cover Meghan Trainor), Maxine, Again, Where Did my Baby Go, P.D.A. (We Just Don’t Care), Ordinary People, Let’s Get It On, You & I (Nobody in the World), Lay Me Down (Sam Smith), Wake Up Everybody, Redemption Song (Cover Bob Marley), Green Light, Stay With Me, Bridge Over Troubled Water (Cover Simon & Garfunkel), All of Me

 

Text/Photos: Daniel Strub

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181020 Sa John Legend Alina Amuri Baloise Session
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