Event Pics - Swiss Metal Masters im Casino Wohlen (16.03.19)

Swiss Metal Masters im Casino Wohlen (16.03.19)

Einmal mehr ist das Casino im aargauischen Wohlen der Ort, an dem ein Querschnitt durch das Schweizer Metal-Schaffen gezeigt wird. Und das Niveau war durchaus hoch.

Einmal mehr mussten Devils Rage als Opener ran. Aber der Band ist es völlig egal, ob da nur ein Zuschauer steht, oder ob die Halle voll ist. Sie geben alles und daher sind sie halt der beste Opener, den man sich wünschen kann, auch wenn danach die Latte verdammt hoch liegt. Melodischer Death Metal vom Feinsten.

Exhortation schlugen danach in eine ähnliche Kerbe, Old School Death mit Punk/Hardcore-Schlagseite und erstaunlich viel Melodie.  Anders eben, aber nicht weniger geil.

Mit Klaw ging es dann ordentlich thrashig weiter, und ordentlich wild. Dafür sorgt auch Sängerin Lucie, die wie ein Wirbelwind hin- und herraste. Eine Band, die man im Augen behalten sollte.

Dann standen XII Gallon Overdose auf der Bühne und machten dort weiter, wo Def Leppard musikalisch in den 90er-Jahren aufgehört hatten.  Nur mit einer zusätzlichen Portion Wildheit und Arschtritt-Attitüde.

Atlas + Axis sind danach eine Band, deren Mitglieder alle irgendwo noch in anderen Bands aktiv sind. Doch mit ihrem progressiven Metal war es einmal mehr eine Freude, die Band zu sehen, die selber auch merklich Spass hatte, vorne auf der Bühne zu stehen.

Nicht nur auf, sondern vor allem auch neben der Bühne können Sin Starlett ordentlich Party machen. Und heute war es wohl vor der Show schon recht viel, war die Band doch schon Mitte Nachmittags hier. 80er-Jahre Heavy Metal mit eindeutig passenden Hosen des Sängers.

Allison spielen nun ihre ganze Erfahrung von dreissig Jahren im Musikbiz aus. Da kommt deren Hard Rock der 80er-Jahre so selbstverständlich daher, so locker, chillig, wie es nur Musiker können, die schon eine erfolgreiche Karriere hinter sich haben. Das ganze macht einfach Spass, auf der Bühne, wie auch im Publikum. Und die Vorfreude auf’s neue Album wird grösser…

Mit Sacred Steel spielt nun die einzige Band, die nicht „Swiss“ ist, aber sie passen ins Line-up, vertreten sie doch würdig den Power-Metal und kommen schön „true“ daher. Auch dieser Band merkt man die Erfahrung und damit Routine an. Passt.

Die Basler GURD sind ebenfalls eine Band, die äusserst erfahren ist. Sie spielen bekanntlich eine schnellere Version von Thrash, dies aber so souverän, dass das Konzert der Band mal wieder viel zu früh fertig war. Ein schöner Schluss auch, wenn alles immer langsamer wird, bis es so zähflüssig wird, dass es irgendwann einfach aus ist.

Schade verabschieden sich dann viele Zuschauer bereits, sodass die Brugger Punkrock-Kombo Giftstoff nur noch vor ziemlich leerer Halle spielen muss. ÖV-Benutzer halt. Aber die Band zieht ihr Ding durch, wird mit jedem Lied besser, schneller und selbstsbewuster. Ja, es ist so gut, dass es eigentlich nicht mehr Punk ist. Ein richtig geiler Rausschmeisser.

Bild & Text: Martin Rahn