Event Pics - Rocknacht Tennwil 2022 – Der Freitag (23.09.22)

Rocknacht Tennwil 2022 – Der Freitag (23.09.22)

Nach 3 Jahren Pause kann die Rocknacht Tennwil endlich wieder stattfinden. In einem geheizten Zelt bei draussen etwas ungemühtlichem Wetter geht es am letzten Freitag endlich los. Und wie immer an einem Freitag ist es zu früh und überhaupt. Dabei kann es doch mit guter Musik nie zu früh losgehen.

Und sehr pünktlich um 7 geht es los und Big Clyde stehen auf der Bühne. Auch sie waren in der letzten Zeit von einigen Absagen betroffen und waren daher sehr motiviert, uns den Arsch aufzureissen. Guter Hardrock, etwas dreckig, mit teilweisem Abschweifen zu Country Rock, aber perfekt gespielt, als hätte es nie eine Pause gegeben.  Die Jungs rotzen und rocken und Sänger Kevin heizt das Publikum unablässig an. Mann, Mann, Mann, was für ein geiler Einstieg in den Abend.

Weiter geht es mit Serious Black aus, sagen wir mal, München, aber die Bandmitglieder kamen schon immer nicht nur aus Deutschland und an dem Abend präsentieren sie und ihren neuen Sänger Nikola, der sich wohl hinter seiner Sonnenbrille verstecken musste, um nicht zu sehen, auf was er sich da eingelassen hatte.  Die Band spielte sich dabei durch ein Power-Metal-Set, das eigentlich nichts zu wünschen übrig liess. Sie brauchte aber eine Weile, um richtig warm zu werden, aber am Schluss stimmte die Pace.

Den wohl längsten Weg hinter sich nach Tennwil hatten die Schweden Coldspell, die den weiten Weg aus Kiruna auf sich genommen hatten um hier zu spielen. Gemäss Sänger Niclas hatte sich die Truppe ein paar Tage vorher für eine einzige Probe getroffen um dann auch bereits hier auf der Bühne zu stehen. Davor sollen 2 ½ Jahre keine Konzerte gespielt worden sein, was man allerdings auch durchaus bemerken. Dabei gehört die Band in die erste Liga des melodischen schwedischen Hardrocks und werden in eine Atemzug mit Europe und Eclipse genannt.  Doch Gitarrenhexer Michael lieferte einen tollen Abend ab und auch Basser Chris war DIE Rampensau.  Alles in allem dann doch ein solider Auftritt.

Fast 40 Jahre haben Victory bereits auf dem Buckel und von den ursprünglichen Gründern ist mittlerweile keiner Mehr an Bord. Doch die Band ist lebendiger denn je und mit Gianni ist sogar ein Bebbi am Mikrofon, der die Leute natürlich in sauberem Dialekt begrüsst.  Herausragend aber Gitarrist und Legende Herman Frank, der schon bei  Accepts legendärem Album „Restlesss & Wild“ mitspielte und wenige Jahre danach zu Victory stiess. Mit über 60 war er sowohl der ruhende Pol, als auch die Rampensau, die den jungen Mitstreitern immer mal wieder zeigte, wie man es richtig macht. Und die nahmen sich das auch zu Herzen und lieferten ab. Boah, geil, wenn eine Truppe so hinlangt und es einfach passt.

Ein ganz toller Abend den die „junggebliebenen Tennwiler“ da organisiert haben. Sehr professionell in einer durchwegs familiären Atmosphäre mit vielen tollen Gästen und Essen, welches nicht nur aus 0815-Bratwurst mit Pommes bestand (das Raclette war übrigens superfein) sondern feines Getränk und Kaffee und Kuchen  im Sortiment hatte. Und „Fadegrad mit Schweppes“ gab’s auch (Gin Tonic). Legga!

Text und Pics: Martin Rahn