Event Pics - Baden in Blut 2023 – Samstag (22.07.23)
Baden in Blut 2023 – Samstag (22.07.23)
Der zweite Tag am Baden in Blut 2023 versprach wieder einen heissen Tag und vor allem die musikalische Vollbedienung. Schon um 11 Uhr morgens gehen die Tore auf und die Schlange, die es noch am Vortag beim Eingang hatte, fand heute gar nicht statt. Klar, die meisten hatten ihren Bändel schon vom Vortag bekommen. Und trotz der „frühen“ Tageszeit, waren auch schon schön viele Fans anwesend.
Das waren doch wunderbare Bedingungen für Mayflower. Die Metalcore-Kombo aus Lörrach hatte sich ja im Januar den Slot als Opener erspielt und war wunderbar motiviert. Ihren ersten Festival-Gig überhaupt gestalteten die Jungs souverän, konnten ein erstes Ausrufe-Zeichen setzen und vor allem gute Visitenkarte abgeben.
Positive Agresson brachten dann Godslave auf die Bühne und spielten sich den ganzen Frust der letzten Jahre von der Seele. Richtig guter Thrashmetal, abwechslungsreich und spannung der den Kopf nicht ruhig auf dem Hals sitzen lies. Eindeutig Daumen hoch.
Aephanemer aus Toulouse waren ja bereits durch ihre Scheiben bekannt, auf welchen sie melodischen Death Metal darboten. Nun also die persönliche Live-Premiere der Band und sie lösten die Aufgabe mit Bravour, auch wenn da am Bass eine andere Dame stand als eventuell erwartet. Aber Sängerin Marion zog eh die meisten Blicke auf sich, growle, sang, spielte, dass es doch Spass machte. Und alles mit einer grossen Portion Höflichkeit. Da freue ich mich doch auf weitere Auftritte.
Die zur Band gewachsenen Sulphur Aeon um Basser „T“ wartenten mit weit weniger Melodie, aber einer grossen Portion Schmackes auf. Keine Kompromisse und voll auf die Zwölf, nichts mehr und nichts weniger. Ein blitzsauberes Set.
Anschliessen kommen die ersten Schweden des Tages auf die Bühne. Demonical bringen noch einmal Death Metal auf die Bühne und knüpfen nachtlos an die vorher spielende Band an. Und sie holen noch einmal alles aus den Anwesenden heraus, während die Sonne langsem längere Schatten liefern muss.
Das Illdisposed alte Hasen im Geschäft und auf der Bühne sind, zeigen die Dänen vom ersten Moment an. Mit viel Spass und Ironie bringen sie eine weitere Runde Death Metal unter die Leute. Immer mal wieder unterbrochen von lustigen Ansagen von Sänger Bo. So sollte guter Metal sein, im schön hart und nicht zu ernst.
Es hat sich ja schon fast eingespielt, dass eine Band immer irgendwie so etwas wie eine musikalische Pause liefert. Mit Pause ist aber nicht die Qualität gemeint, sonder der Härtegrad der Musik. Diesen Part haben in diesem Jahr Soen inne, die aber die letzten Monate schon mehrfach in der Region gespielt hatten. Was die Herren aber am BiB ablieferten war erste Sahne, ein richtiges Hightlight an progressiveren und melodiösen Metal. Mehrheitlich eher in sanfteren Bereich, gibt es dazwischen immer mal wieder ordentlich eins auf die Ohren. Der pure Wahnsinn für geneigte Ohren.
Das komplette Kontrastprogramm liefern danach Dark Funeral aus Stockholm ab. Eine böse schwarze Messe, harte metallische Gitarrensalven, eher wenig Emotionen, aber hypnotisieend. Einige der Anwesenden Fans hatten sich extra dafür auch optisch herausgeputzt und der Platz vor der Bühne war sichtlich knapp.
Dank Dark Tranquillity kam danach dann wieder etwas Melodie zurück auf die Bühne. Dank des fehlenden Sonnenlichts waren die Musiker nun nicht mehr so leicht zu sehen und dass sie Band sehr viele Fans hatte und entsprechend Sympathien genoss, zeigte sich nur schon am Gesichtsausdruck von Sänger Mikael. Ein Dauergrinsen konnte man ihm nicht absprechen. Und so motivierten sich Fans und Musiker gegenseitig und schaften so ein fulminantes Ende eines tollen Festivals.
Merkt Euch also schon jetzt ein ganz wichtiges Datum für 2024: am 19. und 20. Juli 2024 geht es erneut um Metal, von Fans für Fans.
Text und Bilder: Martin Rahn