Event Pics - Ice Rock 2024 -20 Jahre – Samstag (06.01.24)
Ice Rock 2024 -20 Jahre – Samstag (06.01.24)
Dritter Tag des diesjährigen Ice Rock Festivals in Wasen im Emmental, letzter Tag des grossen Geburtstagsfests zum 20-Jährigen. Und wer von den nicht Anwesenden gewussst hätte, was für ein Headliner sie erwartet, sie hättten auch Tickets für diesen Tag gekauft. Aber, der Reihe nach.
Den Anfang machen die jungen Wilden vom Hallwilersee. Nur wenige Tage nach deren letztem Konzert in Lenzburg, darf ich die 4 Jungs von Voltage Arc erneut sehen. Und auch wenn die Temperatur draussen um den Gefrierpunkt schwankt, so lassen sie es sich nicht nehmen, auch dieses Konzert ohne Oberbekleidung zu spielen. Aber dank kräftiger Kompressoren gelangt genügend warme Luft in die Scheune und so wurde es das gewohnte Fest auf der Bühne. Und auch das Heimat-Örgeli kam wie immer zum Einsatz und bescherte der Band sicher wieder einige neue Fans.
Die zweite Band des Abends kommt aus Österreich, genauer aus Tirol. Der 2019 gegründete Fünfer Strange Omen brachte erst im April diesen Jahres ihr Debüt auf den Markt und war entsprechend motiviert, ihre Mischung aus Heavy Metal und Hard Rock in den Saal zu blasen. Die fünf Jungs konnten dabei auch vollends überzeugen, passte sie doch hervorragend in den Abend. Daumen hoch.
Mit Judge Minos kommt dann die wohl härteste Band des Tages in die Ice Rock-Halle. Die aus dem Raum Zürich stammende und 2017 gegründete Band kämpfte in den letzten Jahren immer mal wieder mit Besetzungsproblemen, doch sie stand als kompletter Fünfer auf der Bühne und füllte die Gehörgänge mit ihrem kraftvollen Power-Metal/Thrash Metal-Gemisch. An dem Auftrittt gab es nichts zu rütteln.
Für manche kam danach mit Maverick ein erstes Hightlight des Abends auf die Bühne. Die fünf Nordiren reduzierten die musikalische Geschwindigkeit wieder etwas auf Hard Rock und präsentierten uns einen schönen Best-of-Mix ihrer bisherigen 4 Alben. Und im Publikum konnte man manchem Zuhörer zuschauen, wie er/sie jeden Text mit Inbrunst mitsang. Und auf der Bühne spürte man die Motivation, die Freude hier spielen zu können. Was will man mehr?
Und dann stehen da im Billing Voodoo Circle. Aber die Hälfte der Band war krank und zwei Musiker, besonders den Sänger David und Basser Matt, kurzfristig zu ersetzen war ein Ding der Unmöglichkeit. Und doch stand eine Band auf der Bühne. Alex Beyrodt, Gründer und Gitarrist von VC, setzte alle Hebel und seine ganzen Kontakte auf die Bühne und so kamen wir in den unbeschreiblichen Genuss eines Best-of-Deep Purple / Rainbow-Konzerts. Am Mikro stand denn auch kein anderer als der Rainbow-Sänger Ronnie Romero, besser hätte es kaum sein können. Alex Beyrodt & Friends waren ein Ersatz, wie man ihn sich kaum hätte erträumen können. Und obwohl die Musiker noch nie zusammengespielt oder auch nur zusammen geprobe hatten, war es ein Auftritt aus einem Guss, ohne jede Lücke, ohne Schwäche, einfach nur purer Genuss. Wow, wow, wow!
Und nein, es war danach nicht zu ende. Eine wunderbar frei und fröhlich aufspielende Truppe aus Schweden, VA rocks, drei Frauen an der Front und ein Mann hinten an den Drums machte nochmals ordentlich Dampf. Ein powervolle Mischung aus Garagen-Rock, einer Prise Punk und viel Rock’n’Roll verlangte dem Publikum noch einmal alles ab. Klar sehen die drei Frauen vorne auch nett aus, aber viel mehr spielen sie völlig unbeschwert und mit viel Spass auf und ziehen ihr Ding durch. Grossartig, was die Truppe drauf hat. Top.
Ein grosses Dankeschön geht aber an das Ice Rock, all deren Helfer und gute Geister, die dieses Festival so ein rundes Ding haben werden lassen. Danke, das ich dabei sein durfte.
Text & Bilder: Martin Rahn