Event Pics - Kodaline im Komplex 457
Eigentlich hätten Kodaline ihr erstes schweizer Headlinekonzert im Dezember gegeben, dieses musste jedoch verschoben werden. Es fand am 19.1. im Komplex 457 statt, und obendrein gab‘s am 20. noch ein Zusatzkonzert für alle Fans, die sich zuvor noch kein Ticket ergattern konnten. Das Zusatzkonzert war nicht ganz ausverkauft, der Komplex-Saal wurde nicht in voller Länge geöffnet. Gerade das sorgte für eine gemütlich-intime Atmosphäre und bescherte den Konzertgängern eventuell noch eine besondere Überraschung...
Baba Shrimps eröffneten den Konzertabend. Die Zürcher sind kein unbeschriebenes Blatt mehr, ihre Karriere dürfte gerade so richtig beginnen. Unzählige Konzerte spielten sie seit ihrer Gründung zusammen, mit ihrer Debut-Scheibe hatten sie es aber nicht eilig. Erhältlich ist ihre EP „Europe“ und all zu lange muss man auch nicht mehr auf ihr erstes Album warten, es soll im April erscheinen. Höchste Zeit, denn Baba Shrimps‘ verstehen ihr Handwerk. Sie spielten im Komplex ein abwechslungsreiches Programm, egal ob Ballade oder „fätzig“, sie boten alles. Und wieso nicht gleich beides in einem Song - wie zum Beispiel bei „All the City Lights“? Wunderschön auch ihre aktuelle Single „Europe“. Richtiggehend ansteckend waren Freude und Energie, mit denen die Jungs ihr Konzert spielten. Und das Publikum lies sich davon definitiv mitreissen. Es spendete gebührend Aufmerksamkeit und Beifall und schwatzte auch nur in dem Pegel, der später auch Kodaline zuteil wurde. www.babashrimps.ch Unbedingt reinhören!
Pünktlich folgte Headliner Kodaline. Die Band tourt gerade um die Welt, bildet sich darauf aber so gar nichts ein. Immer wieder bedankte sich Sänger Steve Carrigan bei den Fans für deren Unterstützung und betonte, wie viel es ihnen bedeute, dass sie vor so grossem Publikum spielen dürfen - sie hätten schliesslich auch schon vor niemandem gespielt. Das Publikum sang kräftig mit, immer wieder überliess Steve den Fans das Singen gleich ganz und hatte sichtlich Freude daran. Nach einer halben Stunde warteten Kodaline mit ihrem grossen Hit „High Hopes“ auf, den sie Anna widmeten. Mehr über Anna werden wir aber wohl nie erfahren. Steve hielt seine Roadies schön auf Trab, denn grundsätzlich stand er bei keinem einzigen Stück ohne Instrument da, ob Schelle, Gitarre, Klavier... irgend ein Instrument wurde ständig gegen ein anderes gewechselt.
Nach einer knappen Stunde verabschiedeten sich Kodaline, wohlwissend, dass das Publikum sie nicht ohne „All I Want“, ihrem Internet-Hit, gehen lassen würde. Sie liessen das Publikum geschlagene zwei Minuten klatschen und rufen, bevor sie wieder auf der Bühne erschienen und alle mit ihrer unerwarteten Aufstellung verblüfften. Anstatt zu den Instrumenten zu greifen, stellten sich die vier nebeneinander an den Bühnenrand und versuchten, den Saal zum Verstummen zu bringen. Als sie ihr Publikum fast soweit hatten, schrie eine Zuhörerin „We love you“, womit es mit der Ruhe auch schon wieder vorbei war. Auch der zweite Versuch scheiterte, denn diesmal rief ein Mann „We love you“, und das brachte nicht nur diejenigen unten an der Bühne zum Lachen. Als Kodaline endlich Ruhe ins Publikum gebracht hatten, überraschten sie mit einer „unplugged und A cappella“-Version von Sam Cookes 1962er „Bring it on home to me“. Möglicherweise hat das Publikum dieses „Ständchen“ der Tatsache zu verdanken, dass der Raum nur gerade so gross war, dass man ihn auch unverstärkt noch füllen konnte - und ja, diese Jungs können singen! Danach gaben sie dann aber wirklich „All I Want“ zum Besten und entliessen ein ganz und gar zufriedenes Publikum in die Nacht hinaus.