Event Pics - Exzellente Dream Theater in Zürich (27.01.2014)
Ein grandioser Abend mit Dream Theater
Als ich erfuhr, dass Dream Theater ohne Supportact auftreten würden, war ich überrascht. Doch nach gestern Montagabend, 27. Januar 2013, war klar weshalb. Im mit ca. 1800 Fans ausverkauften Zürcher Volkshaus brauchte es keinen Einheizer. Die Fans sind sowieso wegen den Amis vor Ort und welche Band hätte Dream Theater gestern das Wasser reichen sollen?!? Erlebten wir bereits Ende Januar das Konzert des Jahres 2014?
Dream Theater:
Zeit: 20.03 – 22.58 (2 h 55 min; inklusive 15 Minuten Videopause)
Nach rund 5 Minuten Intro mit auf einer Leinwand projizierten, filmisch umgesetzten Album-Artworks aus der gesamten DT-Epoche fiel kurz nach Acht die Leinwand. Mit der Up-Tempo-Nummer The Enemy Inside legten Dream Theater bereits kräftig los. Ohne grossen Firlefanz, aber optimal konzipiert war die Bühne, schliesslich steht bei dem Quintett die Musik nach wie vor im Vordergrund. Einzige Ablenkung, aber gut eingesetzt, war der Screen oberhalb von Schlagzeuger Mangini. Je nach Lied, wurden darüber verschiedene Arten von Bildschirmschoner, chinesisches Schattentheater bis zu den 5 Drachen tötenden Dream Theater-Mitgliedern als Comicfiguren abgespielt. Die Idee mit den Comicfiguren fand ich gut, da es eigentlich nicht zu den Jungs passt. Auf der anderen Seite nehmen Sie sich auch nicht all zu ernst und lassen es den Fan damit wissen. Es wurde visuell mit diversen, verschieden farbigen Spots sehr viel geboten, aber alles in einem dezenten Rahmen. Gegenüber den letzten beiden CH-Konzerten war dieses Mal der Sound hervorragend, zu Beginn eine Spur zu laut. Die Anordnung der Boxen war nicht üblich von der Decke Richtung Saal runter, sondern auf der Bühne stehend Richtung Decke hoch (Danke Sacha für diesen interessanten Hinweis).
Musikalisch bewegten sich Dream Theater auf Ihrem gewohnt hohen, abwechslungsreichen, aber nicht zu verspieltem Niveau und Schnitzer suchte man vergebens. Das Konzert war einerseits in zwei Akte, mit einer 15 Minuten mehr als amüsanten Video-Pause dazwischen, aufgeteilt und andererseits wurden neben den obligaten aktuellen Songs vom selbstbetitelten Album, aufgrund der Jubiläen, ein paar Lieder von zwei bestimmten Alben gespielt. Es sind mittlerweile satte 20 Jahre seit der Veröffentlichung von Awake (1994) und 15 Jahre bei Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory (1999) vergangen – Mensch, ist es bereits so lange her?!? So bestand der zweite Akt mit Ausnahme eines aktuellen Songs (Illumination Theory) aus Material vom Awake-Album. Dagegen wurde, nach einer 3 Minuten-Pause, im Bonusblock um halb Elf Uhr ausschliesslich Songs von Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory den Fans zum Frass vorgeworfen. Und Die verbissen sich richtig gehend, wie bereits den ganzen Abend, was Sie da serviert bekamen. Gestern Abend wurde sinnbildlich ein Gourmetessen aufgetischt. Welcher Koch, äh Pardon, welche Band soll dies übertrumpfen!
Die einzelnen Musiker fand ich für Ihre Verhältnisse agil auf der Bühne. Es machte Ihnen sichtlich Spass. Mal versammelten Sie sich vor dem Drum-Kit von Mangini, dann standen Sie mal einzeln oder bis zu dritt am Bühnenrand. Tastenvirtuose Rudess unternahm sogar mit seinem portablen Keyboard einen eben solchen Ausflug. Mangini bot im Speziellen bei Enigma Machine eine hervorragende Solo-Leistung. Es ist immer wieder aufs Neue erstaunlich, wie die Songstruktur es zulässt die einzelnen Musiker hervorzuheben ohne ein angekündigtes Solo zu schmettern wie andere Bands dies pflegen.
Da das Konzert an sich grandios war, bleibt mir meine persönlichen Höhepunkte in Form der Songs Trial Of Tears, Space-Dye Vest und The Dance of Eternity zu erwähnen. Schade fand ich die Tatsache, dass der Song Pull Me Under auch dieses Mal nicht gespielt wurde – ein klitzekleines Manko *smile*.
Setliste Dream Theater:
Intro: False Awakening Suite
Akt1: The Enemy Inside, The Shattered Fortress, On the Backs of Angels, The Looking Glass, Trial of Tears, Enigma Machine (inklusive Drumsolo von Mike Mangini), Along for the Ride, Breaking All Illusions
Akt2: The Mirror, Lie, Lifting Shadows Off a Dream, Scarred, Space-Dye Vest, Illumination Theory
Bonus: Overture 1928, Strange Déjà Vu, The Dance of Eternity, Finally Free
Outro: Illumination Theory
Photos und Text: Daniel Strub