Event Pics - Sunrise Avenue am 12.2. im Hallenstadion
Es war eine weise Entscheidung, dieses ursprünglich für die Maaghalle vorgesehene Konzert ins Hallenstadion zu verlegen. Im Verlaufe des Abends füllte sich die Halle bis auf so ziemlich den letzten Platz.
Sunrise Avenue kamen in Begleitung von gleich zwei Supports. Um 19.30 Uhr eröffnete der Britische Singer-Songwriter Ryan Keen. In seiner Biografie ist zu lesen, dass er bei seinem allerersten Auftritt – vor 20 Zuschauern – so unglaublich nervös gewesen sei, wie seither nie mehr. Von Nervosität war ihm diesmal wirklich gar nichts anzumerken, obwohl er wirklich vor einer Riesenmenge spielte. Wie ein alter Hase nahm er das Hallenstadion in Kürze für sich ein. Er spielte Songs von seinem Debutalbum „Room For Light“ und begeisterte das Publikum mit seiner virtuosen Gitarrentechnik. Wunderschön beispielsweise die Ballade „Skin And Bones“, welche beim Publikum sehr gut ankam. Es flogen auch schon einige erste Ballone Richtung Bühne. Witziges Detail; Ryan Keen spielte in Socken, und die Damen in der vordersten Reihe (Männer waren spärlich gesäht an diesem Konzert) unterhielten sich darüber, ob er sich wohl keine Schuhe leisten könne. Dem Beweisfoto unten ist zu entnehmen; doch, Ryan Keen hat sehr wohl Schuhe. Nach fünf Songs gab er die Bühne für „My First Band“ frei. Ryan Keen
Die Finnen von „My First Band“ legten sich kurz nach 20.00 Uhr ins Zeug. Sie genossen ihren ersten Schweizer Auftritt sichtlich und wussten die grosse Bühne gut zu nutzen. Mit vollem Körpereinsatz gaben sie ihre Songs zum Besten. Das Publikum liess sich von ihrer energiegeladenen Show gerne mitreissen und unterstützte die Band durch unermüdliches und lautstarkes Mitklatschen. Von Sunrise Avenues letzter Tour kupferten „My First Band“ den „Banana Boat Song“ (Harry Belafonte) ab. Frontmann Antti sang vor, das Publikum wiederholte. Dies war aber bloss die Aufwärmübung und Überleitung zum „My First Band“-Song „1 2 3 4 Fight For The Money“. Und weil das Publikum diese Übung gut gemeistert und schön gesungen hat, was Antti mit: „You sound good!“ quittierte, durfte es gleich nochmals singen. My First Band
Vor 21.00 machte sich dann langsam aber sicher Aufregung im weiblichen Publikum breit. Jede vermeintliche Bewegung auf der Bühne führte zu ohrenbetäubendem Gekreische in der Menge. Als Sunrise Avenue dann wirklich auf die Bühne traten, konnte man die Ohropax vergessen – auch die schützten nicht mehr vor Ohrenschäden. Wie es sich gebührt, wurde das erste Konzert der „Unholy Ground“-Tournee mit dem gleichnamigen Song eröffnet. Vor der Show im Hintergrund durften die Finnen übrigens noch ihre Auszeichnung für den Goldstatus der gleichnamigen Platte entgegen nehmen. Für das dritte Stück Lifesaver liess sich der schweizer Fanclub eine besondere Überraschung einfallen. Von überallher tauchten Schwimmringe und leuchtende Ballone auf und tauchten die Fanreihen in ein Farbenmeer. Zu Beginn gaben Sunrise Avenue vor allem die Songs ihrer neuen Platte zum Besten, danach liessen sie einen Hit dem anderen Folgen: „Angels On A Rampage“, abgelöst von „Forever Yours“ und schliesslich „I Don`t Dance“. Im ganzen Stadion schwenkten die Fans bunte, leuchtende Plastikrohre. Schön sahen diese Farbtupfer aus – besonders von oben – aber gross gefreut hätte ich mich vermutlich nicht, wenn mir mein Vordermann auch ununterbrochen damit vor der Sicht rumgefuchtelt hätte... Kaum gab es eine kurze Pause, wurde es unruhig im Publikum und man verlangte nach mehr – dabei wurde doch nur etwas umorganisiert, denn nun sang Samu „Girl Like You“, und dies lediglich in Begleitung des Life-Keyboarders. Wie zuvor „My First Band“ versuchten „Sunrise Avenue“ sich dann beim abwechselnden Singen mit dem Publikum. Sie machten es sich zur Aufgabe dem Publikum ein zweistimmiges Intro zu „Letters In The Sand“ beizubringen, was unter den gegebenen Umständen nicht mal schlecht gelang. Bei „Fairytale Gone Bad“ liess Samu Haber das Publikum über weite Teile des Stückes hinweg alleine Singen und sorgte mit der deutschen Aufforderung: „Ein Bisschen mehr Lautstärke bitte“, dafür, dass auch wirklich jeder mitsang. Bis in die hinterste Ecke des Stadions wurde mitgeklatscht und nicht wenige der Zuschauer auf Sitzplätzen standen dafür auf. Etwa um halb elf verabschiedeten sich „Sunrise Avenue“ mit „Hollywood Hills“. Inmitten des Liedes fassten sie das Konzert zusammen mit den Worten: „Supergeil, wir lieben euch!“. Danach liess man über den vordersten Reihen zünftig weisse Papierzettel schneien und rauchen.