Event Pics - The BossHoss am Stimmen Festival (24.07.2014)
Die deutschen Hauptstadt-Cowboys The BossHoss begeisterten die Fans auf dem ausverkauften Marktplatz in Lörrach
Am Donnerstagabend, 24. Juli 2014, spielten The BossHoss vor 5000 Fans im Rahmen des Stimmen Festivals auf dem aus den Nähten platzenden Marktplatz in Lörrach. Selbst auf dem Balkon des angrenzenden Hotels „Drei König“ war kaum noch Platz auszumachen. Die umliegenden Fenster waren ebenfalls gut besetzt – Glück wer am Marktplatz gleich Zuhause ist. Die Organisation war wie immer am Stimmen Festival erstklassig und man konnte sich an den Ständen und umliegenden Restaurants verpflegen. Der laue und trockene Sommerabend tat das Übrige.
The Graveltones
Zeit : 20.02 – 20.40 (38 min)
Kurz nach Acht Uhr legte das Power-Duo The Graveltones bestehend aus Jimmy O (Gesang und Gitarre) und Mikey Sorbello (Schlagzeug) los. Der Marktplatz war zwar nicht komplett gefüllt zu Beginn, aber die Stimmung, auch bedingt durch das Wetterglück, war bereits ordentlich – höflicher Applaus und Mitklatschen. The Graveltones sind live sehr druckvoll. Obwohl sie nur zu zweit sind, vermittelten Sie das Gefühl als würden mindestens zwei weitere Musiker auf der Bühne stehen. Respekt für diese Arbeit! Um diesen Groove hinzubekommen und vor allem aufrecht zu halten muss der Schlagzeuger eine Wahnsinnsarbeit leisten. Ihr Mix aus Blues, Rock und Rock’N’Roll mit einer Prise Härte war der ideale Öffner für den Headliner. Nicht umsonst waren die beiden Australier mit Sitz in London bereits Einheizer von The BossHoss und mittlerweile gute Freunde der Berliner, wie Sänger Jimmy O erklärte.
Mir gefiel speziell die Mitklatschnummer Catch Me on the Fly und Jimmy O’s Hendrix-Einlage und das John Lee Hooker-Cover Boom Boom.
Einzig mit der deutschen Ansprachen wären Sie im Vorfeld besser beraten gewesen, dies vom Veranstalter oder Ihren Freunden checken zu lassen – was wollten Sie nur mit dem Mehrmaligen „Ihr seid so schön“ bezwecken *grins* - die Absicht war ja gut. Da waren Sie mit „Thank you so much“, was ebenfalls ein paar Mal über die Lippen ging, besser bedient.
The BossHoss
Zeit: 21.01 – 22.43 (102 min)
Nach einer kurzen Umbaupause begannen die Berliner Cowboys The BossHoss mit dem passenden Song God Loves Cowboys. Nicht nur Gott liebt Kuhhirten, sondern auch die Fans auf dem mittlerweile rappelvollen, denn ausverkauften, Marktplatz. Die Stimmung war zuvor schon gut, aber jetzt waren die Konzertbesucher ausgelassen! Erstens lädt die Musik dazu ein und zweitens sind die Musiker sehr agil auf der Bühne. Da war logischerweise der Schlagzeuger Ansgar Freyberg einzig ein wenig eingeschränkt. Neben den Lieblingen der Frauen, Gitarrist Hoss Power (Sascha Vollmer) und Frontmann Boss Burns (Alec Völkel), waren Bassist Andre Neumann, Malcolm Arison an der Mundharmonika, Keyboarder Tobias Fischer, Stefan Bühler an der Gitarre, der bereits erwähnte Freyberg, die „Bläser“ Christian Fischer, Stefan Kapitzke und Semjon Barlas für die Musik verantwortlich. Die medienerprobten Frontmänner waren natürlich der Mittelpunkt des Geschehens. Sie nutzten die ganze Bühne aus und waren öfters auf dem Bühnensteg (links mit Blick auf die Bühne) anzutreffen und animierten so noch direkter die Fans. Dies kam bei der Akustik-Session (3 Songs) besonders gut. Nichtsdestotrotz fanden sich alle Musiker das einte oder andere Mal im Scheinwerferlicht der beiden Follow Me-Spots. Spass machte es definitiv auf beiden Seiten, die Spielfreude der Musiker oder die fröhlichen Gesichter im Publikum sprachen für sich. Durch die Grenznähe waren auch einige Schweizer vor Ort und machten sich beim Aufruf von Boss Burns „Sind auch Schweizer hier“ lautstark bemerkbar.
Das Publikum war breit gemischt. Die üblichen Teenies in den ersten Reihen mussten sich den Platz mit Damen des älteren Semesters teilen – sieht man auch nicht alle Tage an Konzerten. Einer der Hauptgründe wird wohl der äusserst breite Stil-Mix rund um Countrymusik sein. Dies zieht Musikbegeisterte verschiedenster Couleur an. Und nicht zu vergessen, die Medienpräsenz der Ober-Cowboys, Sascha Vollmer und Alec Völkel, hilft ebenfalls. Mich überzeugte aber auch die Bewegung auf der Bühne. Es war immer was los. Sie animierten zum Mitklatschen, unterschrieben zwischen durch mal ein Fan-Transparent mit der Aufschrift „We love BossHoss“ und brachten Stimmung mit Ihren in Deutsch und Englisch gehaltenen Ansprachen. Bei Shake & Shout liessen Sie das Publikum knien und auf das Kommando 1,2,3 …4 sprangen die Fans hoch. Dies ist zwar im Trend, aber sieht jedes Mal geil aus. Ein wildes Teenie-Gekreische, was geht ab? Bei Backdoor Man tanzte Sänger Boss Burns wie ein Wilder, zog sich das T-Shirt aus und stieg kurzerhand in den Bühnengraben. Von dort aus stürzte er sich in Crowd-Surfing-Manier ins Publikum und liess sich Richtung Mischpult und zurück zur Bühne tragen. Ein gefundenes Fressen für alle weiblichen Grapscher, haha. Der Fan-Höhepunkt fand sich jedoch im Zugabe Block, nach einer vierminütigen Pause. Zum Lied Guitars and Cars luden Sie vorwiegend weibliche Fans ein mit auf die Bühne. Vom Security-Personal unter Anleitung eines Bandverantwortlichen wurden so um die 15 Personen auf die Bühne gehievt und hatten tolle Momente Ihren Stars nahe zu sein und das Tanzbein oder die Mähne zu schwingen. The BossHoss trumpften gross auf mit funky Nummern (Bsp.: Do it, Don’t Gimme That), den Songs Rodeo Queen, Personal Song, What If im akustischen Kleid, der Abgehnummer I Keep on Dancing („Uh, uh“) und dem Cameo-Cover Word Up.
Nach rund 100 Minuten, hatte das Gefühl die Zeit verflog so rasch, und dem Cameo-Welthit Word Up war das Konzert oder besser die musikalische Party vorüber. Viele Fans zogen es vor noch zu bleiben und den Abend gemütlich mit Freunden und einem kühlen Bier ausklingen zu lassen.
Setliste TheBossHoss:
God Loves Cowboys, Bullpower, I Keep on Dancing, Rodeo Radio, Remedy, Do It, Eager Beaver, A Little Bit More More More, Live It Up, My Way, Rodeo Queen, Personal Song, What If, Backdoor Man, Last Day, Shake & Shout, Don’t Gimme That
Bonus: Stallion Battalion, Guitars and Cars, Word Up (Cameo-Cover)
Photos und Text: Daniel Strub