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Event Pics - Steel Panther - Spass und gute Laune in Zürich (01.04.2015)

Rockmusik mit Spassfaktor – Steel Panther in Zürich

Etwa 1100 Fans von 80er Hard/Glam-Rock oder guter Musik konnten am Mittwochabend, 01. April 2015, dem Ruf der Hard Rocker von Steel Panther ins Komplex 457 in Zürich nicht widerstehen. Um eine sehenswerte Fankulisse hinzukriegen war der Balkonteil des Komplex 457 gesperrt. Die Stimmung war wie bei Ihren vergangenen Gastspielen in der Schweiz sehr gut bis ausgezeichnet, mehr erfahrt Ihr unter den einzelnen Bands.

Einzig über die Wahl der Vorband wurde an diesem Abend intensiver als auch schon diskutiert.

 

The Lounge Kittens (UK):

Zeit:  20:00 – 20:43 (43 min)

Die  The Lounge Kittens aus Southampton waren mir bis kurz vor dem Konzert in Zürich nicht bekannt. Facettenreich und farbenfroh brachten Jenny Deacon, Timia Gwendoline und Zan Lawther bekannte Rock/Metal-Songs in A-Capella-Form, einzig mit einem Keyboard untermalt, dem Publikum rüber. Metal-Fans sind im Allgemeinen tolerant, aber arrangiert man Ihr Liedgut derart kann es rasch Zuviel sein. Ein paar Besucher zogen es dann vor die Zeit an der Bar mit quatschen bis zur Hauptband zu überbrücken und die Anderen lauschten, machten sich einen Spass daraus möglichst rasch die Lieder zu erraten um dann höflich zu applaudieren. Eine Kollege meinte Iron Maiden’s Run to the Hills in dieser Form sei pure Blasphemie. Es war schräg mit viel Ironie, Mimikspiel und passte dadurch wiederum zum Abend.

 

Steel Panther (US):

Zeit:  21:07 – 22:51 (104 min; inkl. 3 Minuten Pause)

Auf Ihrem drittletzten Tourhalt dieser Europa-Tour machten die Glam-Rocker von Steel Panther am Mittwochabend in Zürich stopp. Mittlerweile weiss man was einem erwartet, dennoch macht es jedes Mal Spass von den Kaliforniern unterhalten zu werden. Eine Mischung von sehr guter Musik von hervorragenden Musikern, obszönen Gesten und witzigen verbalen Entgleisungen kombiniert mit Entertainer-Qualitäten um das Publikum miteinzubeziehen und zu fesseln. So waren auch an diesem Konzert mehrere Fans im Stile der Achtziger Hair/Glam-Metaller dabei. Sich nicht allzu ernst nehmen gehört auch dazu. Steel Panther ist wie eine Marke, man weiss was einem erwartet oder man kennt aus dem Kollegenkreis Anekdoten zu diesen Konzerten, dass man selber Lust verspürt dies mit eigenen Augen mal mitzuerleben. So verwundert es nicht, dass es auch am Mittwochabend Besucher gab, die die Amis das erste Mal live sahen. Die Band zieht durch die erwähnte Mund-zu-Mund-Propaganda und mit wenigen Änderungen in der Show nach wie vor viele Rockfans ans Konzert.

Gegenüber der letzten Show im Komplex 457 (04. März 2014) bauten Sie ein Akustik-Set ein. Dabei trugen Steel Panther einen Kanye West-Hate-Song vor, der für viel Gelächter sorgte, oder gaben Ihre eindeutig zweideutigen Texte in Love-Songs-Manier Richtung Publikum. Als Höhepunkt darin kamen die drei englischen Damen von The Lounge Kittens auf die Bühne und trällerten mit Sänger Michael Starr untermalt von manch schlüpfriger Geste und lasziver Bewegung den Song Girl From Oklahoma. Da vor einem Jahr Ihr aktuelles Werk noch nicht erhältlich war, bauten Sie mehr neue Songs in Ihr Set ein und mit Gloryhole haben Sie, wie bereits letztes Jahr gemutmasst, einen Live-Hit. Wie schön ist es anzusehen, wenn 500 Fans die Armeschwingen und dabei aus voller Kehle den Refrain mitsingen. Selbst eine ältere Dame in der Nähe von mir sang kräftig mit und hatte urplötzlich ein Schmunzeln im Gesicht – das sind die Steel Panther-Momente im Leben, *lol*. Eine Neuerung fand zu Beginn der Show statt, die Band war beim Intro verdeckt durch einen halbdurchlässigen Vorhang, der zu Beginn von Pussywhipped entfernt wurde, wie an einem Steven Wilson-Konzert. Den gespielten Herzinfarkt von Satchel sah ich zuvor auch noch nie.

Ein Höhepunkt des Abends war die Einladung der Band an den anwesenden Tommy Henriksen für einen Song mit zu spielen. Tatsächlich, der Musiker, Songschreiber und Produzent kam auf die Bühne und wurde entsprechend geherzt und mit viel Applaus eingedeckt. Man einigte sich mit dem Gitarristen von Alice Cooper den Van Halen-Song Ain’t Talkin‘‘Bout Love, einer meiner Lieblings-Songs, zu performen. Henriksen spielte nicht etwa Gitarre, sondern schnappte sich den Bass von Lexxi Foxx. Foxx „schmoll“ stattdessen auf dem Schlagzeug-Podest und entfernte sich für eine Minute ganz von der Bühne. Mir gefiel die Version und Gitarrist Satchel bewies einmal mehr, wie gut er die sechs Saiten beherrscht.

A pro pos, mit einem Drum-Solo bzw. Hair-Solo konnten sich auch Stix Zadinia und Lexxi Foxx solo austoben.

Der Rest war Steel Panther pur – Girls aus dem Publikum tanzend auf der Bühne, Schmink-Einlage von Tussi Lexxi Foxx, Streitgespräche über „wahre Grösse“ („Michael hat einen kleinen Schw…“), Michael Starr’s Zungenakrobatik und überall dem thronend Schlagzeuger Stix Zadinia. Mit Sprüchen wie „Zürich is a fucking beautiful city – i looked pictures in my hotel room“ und unzähligen „Ich liebe Muschis“ hatten die Kalifornier die Lacher auf Ihrer Seite. Und wie einem geschah, war man am nach mehr als 100 Minuten am Ende einer wiederum grossartigen Show angelangt, bei der Hits wie 17 Girls in a Row , Asian Hooker, Eyes of a Panther und zum Schluss Party All Day (Fuck All Night) nicht fehlten. Die Jungs kann man weiterhin empfehlen!

 

Setliste Steel Panther:

Intro: Runnin‘ withe the Devil (Van Halen-Cover)

Pussywhipped, Party Like Tomorrow Is the End of the World, Fat Girl (Thar She Blows), Tomorrow Night, The Shocker, Hair Solo, 17 Girls in a Row, Gloryhole, If I Was the King, Guitar Solo, Ten Strikes You're Out

Acoustic: Kanye, Weenie Ride (teils), Stripper Girl (teils), Why Can't You Trust Me (teils), Girl From Oklahoma (mit The Lounge Kittens)

Asian Hooker, Eyes of a Panther, Ain’t Talkin‘‘Bout Love (Van Halen-Cover mit Gastmusiker Tommy Henriksen), Death to All but Metal

Bonus: Gold Digging Whore (teils), Community Property, Party All Day (Fuck All Night)

 

Text und Photos: Daniel Strub

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