Event Pics - Facettenreicher Blues Rock mit Blues Pills und Truckfighters in Zürich (05.04.2015)
Intensives Konzert an Ostern – Blues Pills und Truckfighters zum Tour-Ende in Zürich
Zum Tour-Ende der Rock Revelation 2015-Tour gastierten Blues Pills und Truckfighters auf Ihrer Co-Headliner-Tour am Ostersonntag, 05. April 2015, im Komplex 457 in der Limmatstadt vor rund 700 Konzertbesuchern.
Der Konzertbeginn verzögerte sich wegen technischen Problemen um mehr als eine halbe Stunde. Ein schlechtes Vorzeichen für den Tour-Abschluss – mitnichten. Die Supportacts liessen sich nicht beirren und die Österreicher White Miles legten kurz nach halb Sieben fulminant los. Das Duo Rekis/Loferer zeigte ein sehr druckvolles 40 minütiges Set. Speziell das Stage-Acting von Sängerin Medina Rekic kam gut rüber und riss die Fans mit. Die Band mit Ihrem Stoner Blues Rock überzeugte!
Nicht so mein Fall war die nachfolgende Band – Jex Thoth aus den Staaten. Die Doom/Psyche-Rock-Band war mir nach White Miles schlichtweg zu schleppend. Rituelle Inszenierung, wenig Licht, fast nur beschränkt auf Kerzenlicht kombiniert mit dunkler, schleppender Soundcollage und der darüber schwebenden Stimme von Sängerin und Namensgeberin Jessica Thoth war nicht mein Ding. Wie ein Besucher treffend meinte, wäre diese Band eher in einem kleinen Club aufgehoben gewesen. Dazu war der Sound nicht gut abgemischt. Nach 45 Minuten kam die Pause.
Die Vorfreude auf die nächste Band war gross. Truckfighters enttäuschten nicht. Das schwedische Trio bestehend aus Oskar Cedermalm (Bass, Vox), Gitarrist Niklas Källgren und Schlagzeuger Axel Larsson war exzellent und führte ein druckvolles, intensives Konzert fort wo White Miles aufhörten! Die sprunggewaltige, sportliche Performance Källgrens zusammen mit sehr abwechslungsreichem Songmaterial und der sehr guten Interaktion mit dem Publikum sorgten für tolle Konzertatmosphäre. Auf die Frage Cedermalms inmitten der Show, ob die Fans noch mehr von Ihnen hören wollten war die Antwort klar – JA! Die Band verausgabte sich nicht nur da es „the last show of this tour“ war, sondern die Schweden gehen vermutlich bei jedem Konzert Vollgas. Als Bonus genehmigte sich Sänger Cedermalm ein Einheit Crowdsurfen inkl. Bass (!!) – dies sieht man auch nicht alle Tage. Während der Spielzeit von mehr als 65 Minuten kam keine Langeweile auf, dies sagt schon alles.
Konnten die hochgelobten Blues Pills an das Konzert von Truckfighters anknüpfen? Ja, aber auf eine andere Art. Die mal süsse, mal aufbrausende, stimmgewaltige und zudem hübsche Sängerin Elin Larsson war zwar der Mittelpunkt in jeder Beziehung, aber überzeugen konnten alle Vier. Die amerikanisch-französisch-schwedische Gruppe zelebriert die Neuauflage des Siebziger Jahre (Blues)Rocks wie keine Zweite und lockt wohl auch deshalb ein buntgefächertes Publikum an Ihre Konzerte. Vom jungen Fan bis zu Damen und Herren im AHV-Alter oder drüber war alles zugegen im Komplex 457. Manche Besucher liessen sich zu einem Tänzchen hinreissen, während andere Ihren Alkoholkonsum mit einem Schläfchen bezahlen mussten und so den sehr guten Auftritt von Blues Pills verpennten. Mit Herzblut, welches zeitweise dem jungen, französischen Ausnahmegitarristen ins Gesicht geschrieben war und Abwechslung in der Songauswahl wurde es auch bei dieser Combo nicht langweilig. Statisch, aber sehr konzentriert war Bassist Zack Anderson (Radio Moscow) bei der Sache und Schlagzeuger André Kvarström hörte man und kam man nur kurz, wenn wie zu Beginn ein Spot Ihn beleuchtete, zu Gesicht. Etwa 70 Minuten (pers. Anm: Danke Dan, Fabrizio und Marc) spielte das Quartett und hat bestimmt ein paar Fans dazugewonnen.
Photos und Text: Daniel Strub