Event Pics - Status Quo am 12.9.15 im Hallenstadion

Status Quo sind aktuell auf Tour und machten auch zweimal Halt in der Schweiz. Am vergangenen Samstag erfreuten sie Gross und Klein im Hallenstadion in Zürich. Dieses war nach offiziellen Angaben nicht ganz ausverkauft. Nach vielen leeren Plätzen hatte es zwar nicht ausgesehen, aber die Tickethändler vor der Eingangstür brachten ihre Tickets auch zum Spezialpreis von 40.- nicht los.

Das Besuchsalter hatte ich völlig falsch eingeschätzt, war ich doch überzeugt, dass sich das Durchschnittsalter um die 50 bewegen würde. Aber nichts da. Die jüngsten BesucherInnen waren im einstelligen Altersbereich und nebst zahlreichen Jugendlichen waren sehr viele jüngere Semester nach Zürich gepilgert. Die Band, die seit 50 Jahren auf den Bühnen der Welt steht, erfreut sich also der ungebrochenen Beliebtheit in allen Generationen. Auf den T-Shirts der Fans las sich „Kiss“, „Iron Maiden“ und „Krokus“. Auf den allermeisten aber natürlich „Status Quo“. Einzig die Jahrzahl und der Konzerort, an dem die T-Shirt erworben wurden, unterschieden sich. Ansonsten waren - vom Ottonormalverbraucher bis zum Altrocker - Fans jeglicher Couleur unterwegs.

Fast pünktlich um 21.00 standen die Briten auf der Bühne. Von da weg ging's rund in der Halle. Das grossartige Konzert war eine geradlinige Sache. Was bei den grossen Konzerten schon fast zur Standardausrüstung an Technik gehört: Videopanels mit Direktübertragung des Bühnengeschehens , Goldregen und Feuerwerk, liess man bei Status Quo schlicht weg. Auch Worte wurden nicht viele verloren. Nach der Begrüssung der Fans in allen Ecken des Stadions hatte sich's schon mit dem unterhaltsamen Geplänkel. Dafür kam das Publikum in den Genuss von 90 Minuten Rock am Stück - zwischen den meisten Liedern nicht mal eine Verschnaufpause. 

Die Fans habens genossen. Auf dem Bisschen Platz, das in den hintersten Stehplatzecken frei blieb, tanzten Paare Rock n‘ Roll - mehr als einmal büsste ein unschuldiger Passant sein Bier ein, weil er ungewollt in den Aktionsradius der Tänzer geriet. Bei Hits wie „What You‘re Proposing“ kam auch rund um die Tanzenden Bewegung in die Halle. Wer aufgrund fehlender Textkenntis nicht mitsingen konnte,  konnte doch immerhin wild herumhüpfen oder wie ein leicht angeschwippster - in Bundfaltenhose und Karohemd höchst bünzlig ausschauender - Mittfünfziger, mit ganzem Einsatz Luftschlagzeug spielen. Aber es gab ja auch noch Stücke wie „Again And Again“ zu denen nun wirklich jeder mitsingen konnte und spätestens nach der Aufforderung: „Sing along!“ dröhnte das Hallenstadion. Nach 54 Minuten dann der Überhit „In The Army Now“. Schon bei den Introtakten schrie sich das Publikum die Seele aus dem Leib. Zwanzig Minuten später spornte „Down Down“ meinen Lieblingsbünzli zu neuen Höchstleistungen an, definitiv keiner in der Halle sprang wilder herum als er. „Whatever You Want“ riss dann aber auch das Publikum in den oberen Rängen von ihrem Sitzplatz. Es ist nun nicht zu sagen, ob es Standing Ovations waren oder ob das Stehen einfach nötig war, um besser tanzen zu können, auf jeden Fall stand und wippte jede und jeder und dies gleich auch noch bei „Rocking All Over The World“. Zum Schluss gab‘s noch Chuck Berrys „Rock and Roll Music“ und exakt 90 Minuten nach Konzertbeginn war Schluss. So genau hat wohl noch nie eine Band das veranschlagte Konzertende eingehalten ;-)

Bericht und Bilder: Stephanie Wittmer