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Event Pics - Marilyn Manson am 11.11.2015 im x-tra

Am Mittwoch, dem 11.11. war im Zürcher x-tra schwarz angesagt. Ob Netz, Lack oder Leder, die Mansonfans wussten sich in Szene zu setzen. (Gottseidank hatte ich meine schwarzen Ohrstöpsel eingepackt, auch wenn die den Fauxpas meiner türkisfarbenen Turnschuhe nicht wieder gut machen konnten.) 

So düster das Publikum daher kam, so friedlich und zuvorkommend war es. „Kleine Menschen vor“, hiess es und für Vergehen wie Auf-den-Fuss-treten oder Zu-dicht-stehen entschuldigte man sich umgehend. Noch selten habe ich so viel Rücksichtnahme an einem Konzert erlebt. Interessant und angenehm.

Für 21.00 war der Auftritt der Band angesagt, für die man an den Limmatplatz gepilgert war. Um 21.00 passierte aber erst mal eine ganze Runde nichts. Und noch mehr nichts. Nach einer Viertelstunde dann die Meldung aus dem Dunkeln: Satan is real. Aha. Und dann betrat der Meister im Mantel zu ordentlich Nebel und Getöse die Bühne und schwang sein Mikrofon durch die Luft. Deep Six brachte das Publikum langsam in Stimmung. Besonders die vordersten Reihen hatten was zu jubeln, gab es doch immer wieder Möglichkeiten, mit Marilyn Manson auf Tuchfühlung zu gehen. Es schient ihm ein echtes Anliegen zu sein, Nähe zu seinen Fans zu suchen.

So richtig zum Kochen kam die Halle aber nicht. Praktisch nach jedem gespielten Stück verschwanden Band und Bühne in der Dunkelheit und tauchten erst nach gefühlten Minuten wieder auf. Von den dauernden Jackenwechseln des Sängers hatte auch höchstens das vordere Drittel der Halle was. Zuhinterst - wo man nach Abgabe der Fotoausrüstung zwangsläufig landet - hatte man definitiv mehr von den sporadischen Rauchsäulen und Lichteffekten.

Ein erstes Hochgefühl kam beim Eurythmicscover „Sweet Dreams“ auf. Wo sich vorher die Leute eher aus der Halle zum Bierholen zwängten, kämpften sich nun alle aufs Mal wieder rein. Man tobte, tanzte und sang aus Leibeskräften mit. Dann wieder dümpelte das Geschehen auf der Bühne richtiggehend dahin, z.B. als Manson minutenlang mit dem Rücken zum Publikum Irresponsible Hate Anthem vor sich hin sang und man nicht einordnen konnte, ob es sich um eine Jamsession zwischen ihm und der Band handelte, oder ob das Publikum irgendwie hätte mitmachen sollen. 

Zum Glück gabs da noch Mansons Glitzerjacket, das er zu The Dope Show anzog. Dieses brachte doch noch etwas Glamour in das Ganze und man konnte es sogar von zuhinterst sehen. Auch zum Schluss des Konzerts fehlte jegliche Euphorie. Das Ende kam derart schmucklos, dass es eines fantastischen Songs wie Coma White einfach nicht würdig war. Als die ersten, gerade warmgetanzten und irgendwie vorinformierten, Besucher fanden „Gömmer Langschtrass“, wartete das Gros des Publikums aufs nächste Lied. Die Dunkelheit kannte man ja schon, aber nein, da kam nichts mehr...

Irgendwie bleibt die Frage zurück, ob Manson eigentlich noch Spass hat an seinen Konzerten. ... oder ob die Distanz von zuhinterst im Saal zur Bühne das ganze Konzert lauer erscheinen liess, als es eigentlich war. Gut möglich, dass Berichte aus der vordersten Reihe ganz anders tönen würden.

 

Bericht und Bilder: Stephanie Wittmer

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Marilyn Manson am 11.11.2015 im x-tra
Marilyn Manson am 11.11.2015 im x-tra
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