Event Pics - Samstag GREENFIELD FESTIVAL 2016
Samstag GREENFIELD FESTIVAL 2016
Kaum hat das Greenfield begonnen, neigt es sich bereits wieder dem Ende zu. Doch zuerst lassen wir nochmals den Samstag Revue passieren.
Florence checkte als erstes das deutsche Trio Schmutzki ab. Bei ihrem Auftritt, bei dem sie Hey Du, Krass Gut und Backstage spielten, handelte es sich um ihren ersten an einem Schweizer Festival. Dies wurde gebührend gefeiert. Schmutzki hatten sogar mit Heuattacken aus der Crowd zu kämpfen: aufgrund der nassen Böden war Heu gestreut worden, um die Rutschgefahr im Schlamm zu verringern. Einige Zuschauer fanden es lustig, die Band damit zu bewerfen. War ja nett gemeint und ziemlich unterhaltsam.
Dann ging‘s rüber zur Jungfrau Stage, wo Breakdown of Sanity ihren Gig anstimmten. Die Jungs aus Bern rockten ordentlich ab und überzeugten einmal mehr mit ihrem Können. Als nächstes schauten wir uns The Amity Affliction an. Die Band hatte ihren Slot mit Trivium tauschen müssen, da sie aufgrund von Anreiseproblemen erst später als geplant in Interlaken eintrafen. Der Sound war gut, nur der Musikstil gefiel mir nicht so sehr – ein bisschen zu melancholisch für meinen Geschmack. Schliesslich war ich schon ganz hibbelig vor lauter Vorfreude auf The Offspring…
Also ging ich rüber zum Set von Deez Nuts. Ich habe die Band schon oft gesehen und muss sagen: immer wieder gerne. Wie viele Andere johlte ich lauthals die Zeilen „make money, money, money, make, money, money, moneyyyy; take money, money, money; take money money moneyyyy“ vom Song I Hustle Everyday mit. Die gut gelaunte Band war begeistert, dass so viele Leute sich die Zeit nahmen, um mit ihnen zu feiern.
Danach kamen Florence und ich in den Genuss des Konzertes von The Hives. Ich hatte nicht damit gerechnet, aber sie waren für mich definitiv neben The Offspring eines der Highlights des Tages. Die Schweden rund um Sänger Pelle Almqvist (alle schick in schwarz-weiss gekleidet) gaben alles. Der Frontmann nutzte die gesamte Bühne aus, begab sich sogar in den Graben vor der Bühne, um mit den Zuschauern in der ersten Reihe abzuklatschen. Obwohl ich nur Walk Idiot, Walk kannte: Von heute an werde ich auch ein Hives-Fan sein!
Als nächstes guckten wir uns das Set von Bring Me The Horizon an. Das Intro war unterhaltsam. Es wurde ein Safety-Video abgespielt, in welchem erklärt wurde, wie man sich an einem BMTH-Konzert korrekt zu verhalten hätte. In bester „Schliessen sie Ihre Sitzgurte, die Notausgänge befinden sich…“-Manier, hiess es im Video: Sorge man sich um seine Gesundheit, solle man doch das Areal vor der Bühne meiden. Falls man dort aber dennoch ungeschoren davon kommen sollte, entschuldige sich die Band und schlage vor, das nächste Mal sich doch mehr Mühe zu geben. Und dann ging es los. Laut, brachial und dennoch auch melodiös. Sänger Oli Sykes schien glücklich zu sein. Kaum zu glauben, aber Er LÄCHELTE! Sonst ja eher ein seltener Anblick…Und die Jungs von Deez Nuts liessen sich die Show nicht entgehen, auch wenn sie zeitweise wegen Fanfotos gestört wurden.
Und dann endlich war es soweit. Der Auftritt der Punk Rock-Grössen The Offspring stand bevor. Die Lichter gingen aus, die Menge begann zu johlen und die mittlerweile in die Jahre gekommenen Bandmember betraten die Bühne. Los legten sie mit You Gonna Go Far Kid. Nur so nebenbei: der Song hat über 61 Millionen Klicks auf Youtube! Irgendwie war hier noch ein bisschen der Wurm drin, der Song war ein bisschen zu langsam. Aber das war ja auch nur der Aufwärm-Song gewesen. Nun ging es richtig los. Ein Hit folgte dem anderen: The Kids Aren’t Alright; Kristy, Are You Doing Okay; Can’t Repeat; Self Esteem, etc. Wir standen ziemlich weit vorne und liessen uns von der Menge anstecken. Wir sangen uns die Seele aus dem Leibe, tanzten, jubelten. Bei Pretty Fly For A White Guy merkte ich plötzlich, wie meine Stimmbänder langsam überbelastet waren. Aber egal, tief Luft holen und weitermachen. Ach, es war soooo schön. Noch einmal bitte!
Schliesslich spielten noch The Prodigy auf der Mainstage. Die Lichtshow war echt crazy. Teilweise setzte sogar die Videoübertragung auf die Bildschirme links und rechts neben der Bühne aus. Auffällig war, dass nicht mehr ganz so viele Zuschauer anwesend waren.
Wir nahmen uns nun noch kurz Zeit, um endlich den Mittelaltermarkt unter die Lupe zu nehmen. Wir müssen aber anmerken, dass es bereits 01.30 Uhr war und somit die Schliessung des Marktes kurz bevor stand. Ein wenig Met gab es noch und man hätte auch noch die Möglichkeit gehabt, das eine oder andere Schmuckstück zu kaufen.
Wir wollten aber noch ein wenig feiern und suchten nochmals die Partyzone auf. Da man mit vollem Magen besser feiern kann, verpflegten wir uns ein letztes Mal und staubten ein Stück Pizza gratis ab. Dafür nochmals herzlichen Dank! So, noch ein bisschen das Tanzbein schwingen und dann waren wir plötzlich einfach nur noch müde. Kein Wunder – 4 Tage Greenfield sind halt auch einfach anstrengend. Aber es war wieder mal ein voller Erfolg. Wir trafen Rockstars, führten Interviews, sangen mit bis zum Geht-Nicht-Mehr, tanzten und hatten einfach Spass. Bis zum nächsten Mal! Nach dem Greenfield ist ja auch vor dem Greenfield.
Text: Fiona Vicent
Fotos: Florence Dreier