Event Pics - Queensrÿche, Archer Nation und Methodica im Z7 (21.08.2016)
Operation Pratteln – in der Kürze liegt wohl die Würze
Knapp ein Jahr nach Ihrem umjubelten, trotz Regenschauer, Auftritt an den Z7-Summer Nights kehrte am Sonntag, 21. August 2016, die Progressive Metal-Band Queensrÿche aus der amerikanischen Stadt Seattle zurück. Etwas mehr als 500 Musikliebhaber verfolgten den Auftritt in der Pratteler Konzertfabrik Z7.
Um Acht Uhr abends begannen die fünf Italiener der Band Methodica, vom selben Musikgenre wie die Hauptband zuzuordnen, Ihren Auftritt. Sänger Massimo Piubelli überzeugte neben gesanglichen Qualitäten mit Deutschkenntnissen („Ihr seid ein phantastisches Publikum – Danke – Hopp Schwitz“). Während 30 Minuten unterhielten Sie mit Ihrer Musik mit Anleihen an Porcupine Tree und Dream Theater.
War das Publikum eher verhalten bei Methodica, ging es mit zunehmender Länge des Auftritts von Archer Nation aus Santa Cruz, Kalifornien, mehr ab. Mit Ihrem Thrash Metal und der äusserst intensiven Show fand ich Sie eine tolle Bereicherung und Abwechslung. Gitarrist und Sänger Dylan Rose (erinnerte gesanglich ein wenig an Testaments Chuck Billy), David De Silva am Bass und Schlagzeuger Keyhan Moini liessen Ihre Haare kreisen oder bangten was das Zeug hielt. Es war immer was los auf der Bühne. Die 30 Minuten Spielzeit wurden mehr als gut genutzt. Von dieser Band wird man noch mehr sehen und hören - grossartig!
Nicht so beweglich, aber musikalisch und stimmlich eine Macht, so präsentierte sich fast wie gewohnt in den letzten vier Jahren die Progressive Metal-Band Queensrÿche. Obwohl ich stimmlich Ex.-Shouter Geoff Tate toll finde kam er mit der Bühnen-Performance in seinen letzten Jahren bei der Band nicht an die Leistung an den jetzigen Sänger Todd La Torre ran. Neben seiner Klasse am Mikro wird er mehr und mehr, von Tour zu Tour, zur Rampensau und kann in Gestik und schnörkellosen Ansagen Punkten – kein Schnick Schnack, ab nach vorne ist seine Devise. Selbst vor kurzen Growl-Einlagen bei Queen of the Reich und Screaming in Digital schreckte er nicht zurück. Liebling der Fans ist nach wie vor Gitarrist Michael Wilton wie man unschwer am Applaus bei der Bandvorstellung feststellen konnte. Zusammen mit Parker Lundgren lieferte er sich etliche Gitarrenduette und konnte mit kurzen Solis glänzen. Bassist und ebenfalls Gründungsmitglied Eddie Jackson wirkt dagegen wie die graue Eminenz oder der Ruhepol im Hintergrund. Hinter den Cymbals hervorschauend schlug Scott Rockenfield präzis wie immer seine Felle und Becken – der Typ gehört nach wie vor zu den weltbesten Drummern. Ausser zwei Minuten vor den Zugaben spielte das Quintett komplett durch. Das Bühnenlicht war gut eingesetzt und etliches Mitklatschen von Seiten des teilweise frenetischen Publikums zeugte von einem tollen Konzert. Doch …… leider viel zu kurz – dies der einzige Minuspunkt. Mit 70 Minuten reiner Spielzeit war die Showdauer zu kurz für einen Headliner und wie ein Kollege bemerkte eines Festivals würdig und nicht einer Club-Show. Obwohl Breaking the Silence, I Don't Believe in Love und Walk in the Shadows fehlten war die Setliste vom Feinsten. Mir gefiel besonders Operation: Mindcrime, Queen of the Reich und der Bonus-Song Eyes of a Stranger.
Aufgrund der Konzertlänge war es ein sehr gutes Konzert, aber kein grossartiges. So können Queensrÿche beim nächsten Auftritt mit mehr Songs aus dem Back-Katalog noch mehr begeistern.
Setliste Queensrÿche (Z7, 21.08.16)
Guardian, Operation: Mindcrime, Best I Can, Damaged, The Killing Words, The Mission, Silent Lucidity, Empire, Eye9, Queen of the Reich, Jet City Woman, Take Hold of the Flame
Bonus: Screaming in Digital, Eyes of a Stranger
Photos und Text: Daniel Strub