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Event Pics - Sensationeller Steve Vai mit Band im KUFA Lyss (05.10.2013)

Passion und Spass – Gitarrist Steve Vai und Band in Lyss

Es hat mich sehr erfreut zu lesen, dass der Gitarrenvirtuose Steve Vai mit seiner exquisiten Band nach dem tollen Konzert im November 2012 im Komplex 457 in Zürich ein weiteres Mal in kurzer Zeit für einen Gig in die Schweiz zurückkehrt. Schauplatz auf seiner „Story of Light“-Tour war am Samstagabend, 05. Oktober 2013, die Kulturfabrik (KUFA) in Lyss. Die um die 700 Konzertbesucher fassende Halle auf zwei Etagen war ausverkauft. Ich war das erste Mal in dieser Lokalität und finde für Konzerte dieser Art ist sie sehr gut konzipiert. Durch die zwei Etagen fürs Publikum ist die Nähe zum Künstler Programm. Das Personal des KUFA ist äusserst nett und hilfsbereit – Danke für Eure Unterstützung! 

Vor der eigentlichen Show gab es die sogenannte Steve Vai’ EVO-Experience, eine spezielle Art von einem Meet’N’Greet, welche eine Diskussionsrunde, Signatursession und dem Soundcheck (mit allen Musikern) beinhaltete. Die Tickets dazu musste man dazu separat bestellen. Wenn Ihr mal die Gelegenheit dazu habt, dann kann ich Euch dies sehr empfehlen. Steve Vai entpuppte sich dabei als ein ruhiger, sehr bodenständiger und philosophischer Mensch – ein paar Stunden später war dann der Entertainer Vai gefragt – fast ein bisschen wie aus Stevenson’s Roman Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

 

Steve Vai

Spielzeit: 3 h 3 min (20.05 – 23.08 Uhr)

Nach dem Intro, ein paar Minuten nach Acht Uhr, begann die rund dreistündige Show von Mr. Steve Vai und seiner Band. Im Gegensatz zu Zürich war die Harfenspielerin/Keyboarderin Deborah Henson-Conant in Lyss nicht dabei und wurde zeitweise durch einen Gastmusiker vertreten. Der Rest der Band besteht aus Gitarrist Dave Weiner, Drummer Jeremy Colson und Bassist Philip Bynoe. Jeder der Musiker ist ein Hochkaräter. Die Chemie stimmt und alle haben Ihren Spass auf der Bühne und stellen Ihr Können dem Ganzen unter.

Natürlich ist der Fokus auf Steve Vai gerichtet. Es ist eine wahre Freude Ihm zuzusehen. Die unterschiedliche Mimik, die zum Teil fast spürbare Anspannung vor dem nächsten Griff, seine tänzelnden Schritte bis zu asiatischem Kampfsport ähnlichen Bewegungen bis in die Fingerspitzen. Die Virtuosität, Bühnenpräsenz und das präzise Spiel zeugt von wahrer Passion für das Gitarrenspiel. Egal ob eine langsame Nummer wie The Moon an I oder ein Up-Tempo-Song, wie der erste Song des Abends, Racing The World, Vai ist mit derselben Leidenschaft am Werk. Der Spass darf nicht fehlen und so streut er immer mal wieder seine lustige Art ein. So verlangte er inmitten des Konzerts nach meiner Kamera um mal kurz sich selbst mit dem Publikum im Rücken abzulichten. Okay, es blieb nicht nur dabei. Er musste sich auch noch in den Schritt fotografieren, nur damit ich bei der Fotoauswertung den umstehenden Personen DIESES Foto erklären sollte *smile*. Leider ist die „Schärfe“ bei Vai’s Fotokünsten (siehe Bild Nummer 10) nicht optimal und so zählt dieser Moment zu meinen lustigsten Konzertfotografieerlebnissen – Thank You, Mr. Vai! A pro pos lustig – jedes Bandmitglied konnte sich mit Soli beweisen und dabei kam Drummer Colson beim Song Treasure Island (with The Beast) mit einer Art Mischung aus „Guggenmusig-Drumkit und leuchtendes Jean-Tinguely-Kunstwerk“ auf die Bühne. Dieses irre Teil bespielte er dann auch und brachte ein angebautes Skull zum Rauchen und Sprechen, dessen Äusserungen für einige Lacher sorgten. Der Typ sollte damit an die Basler Fasnacht kommen! Die Soli von Bassist Bynoe und Gitarrist Weiner waren zwar musikalisch besser, aber konnten showtechnisch nicht mithalten. Mithalten konnte dagegen Vai mit seinen Outfit-Wechsel und einigen Gitarrenmodelle. Zum Song The Ultra Zone kam sein krassestes Outfit mit dazugehörigem Gitarren-Modell („Ultra Zone“ (Emerald Ultra Guitar)) zum Zuge. Er trug eine Art Schweissmaske mit Lampe, schwarze fingerlose Lederhandschuhe, ein weisses Science-Fiction-Outfit und das Ganze bespickt mit LED’s und Laser. Mit Erlöschen des Bühnenlichts war dies ein cooler Hingucker und eines von vielen Highlights an diesem Abend.

Zur Erläuterung, dass jede Person in der Lage ist ein Musikstück zu schreiben, bat er 3 Personen auf die Bühne. Eine Dame und zwei Herren folgten dem Aufruf und wurden, nach allerlei Schabernack mit Ihren Namen, gebeten je eine Bass -, Drum - und Gitarrenspur per Rhythmus - oder Gesangseinlage zu kreieren. Diese Komposition wurde dann als Build Me a Song mit einer sehr guten Gitarristin und Bekannten von Steve Vai, Yasi Hofer, vorgetragen – Klasse. Die drei Fans durften bis zum Ende des Konzertes beim Mischpult Platz beziehen. Mit dem grossartigen Song For the Love of God beendeten Steve Vai und seine Musikerkollegen den offiziellen Konzertteil um jedoch nach einer kurzen Pause und „Zugabe“/“We Want More“-Rufen mit dem Schlusspunkt in Form von Taurus Bulba nochmals die Konzertbesucher nach 3 Stunden zu begeistern.

Obwohl die Setliste sich zu Zürich im letzten Jahr nicht gross unterschied, war dieses Konzert von Steve Vai aufgrund der wunderbaren Ambiance (noch mehr Clubatmosphäre), der besseren Akustik und seinem gelassenem Auftreten einen Tick besser. Mein bisher bestes Konzerterlebnis im Jahre 2013!

Setliste Steve Vai:

Intro, Racing the World, Velorum, Band Intros, Building the Church, Tender Surrender, Gravity Storm, Dave Solo, Weeping China Doll, Answers, The Animal, Whispering a Prayer, The Audience Is Listening, The Moon and I, Rescue Me or Bury Me, Sisters, Treasure Island (with The Beast), Salamanders in the Sun, Fire Garden Suite II - Pusa Road, Drum Solo, The Ultra Zone, Frank, Composition of a song with 3 people from the audience - Build Me a Song, For the Love of God

Bonus: Fire Garden Suite IV - Taurus Bulba

 

Fotos und Bericht: Daniel Strub

Foto Nr. 10: Steve Vai

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