Event Pics - Amon Amarth, Carcass und Hell im Komplex 457 (22.11.2013)
Die Wikinger gaben sich die Ehre!
Am 22. November war es wieder soweit und Amon Amarth fielen in der Schweiz ein. Doch zunächst schickten sie eine erste Vorhut in Form von "Hell".
Hell, die Band um Andy Sneap, welche bereits in den Achzigern drei Demos und eine erste EP aufnahmen, dann aber durch rsp. nach dem Selbstmord ihres Sängers zwischenzeitlich das Handtuch warfen und "erst" nach ihrer Reaktivierung
das Debütalbum im Jahr 2011 veröffentlichten, enterten als erste die Bühne. Schon 30 Minuten nach Türöffnung standen sie auf der Bühne und mussten daher vor noch nicht allzu gefüllter Halle ihren Set spielen. Hut ab, denn auch wenn ihre Musik nicht so ganz zum Rest des Abends passte, so hatten sie doch recht schnell das Publikum auf ihrer Seite. Und wer wollte, konnte nach dem Set auch gleich das neue Album kaufen, welches just an jenem Tag in die Läden kam.
Eine zweite Vorhut waren Carcass, welche erst gerade ein neues Album ("Surgical" Steel" - nach 17 Jahren!) aufgenommen haben und dieses nun präsentierten, Musikalisch schon weit näher an Amon Amarth, lieferten die Mannen um Jeff Walker einen soliden Gig ab. Nach Querelen mit der Plattenfirma hatte sich die Band 1995 aufgelöst und war erst 2008 tauchten Sie mit einem Auftritt in Wacken wieder aus der Versenkung auf.
Und dann kamen sie – Amon Amarth! Die Wikinger um Johan Hegg, die seit 1998 in unverändertem Line-up zusammenspielten, hatten dass Publikum schon im Griff, bevor sie die Bühne enterten. Nach einem etwas ungewohnten Keyboard-Intro ging es dann aber gewohnt zur Sache. Auf der Bühne herrschte nun auch endlich der nötige Platz für eine grosse Band und man merkte es besonders dem Sänger an, dass er einfach Spass an seiner Arbeit hatte. Natürlich kamen sie alle, die Klassiker der Band, eingestreut in die Songs der neuesten Platte "Deceiver of the Gods". Als die Band sich dann ein erstes mal verabschiedete, musste ich auf die Uhr schauen. Was, schon fast 1 1/2 Stunden vorbei? Aber da fehlen doch noch Songs....
Leider gab es als Zugabe nur noch 2 Lieder. Aber die Halle sang jeden Text Wort für Wort mit! Was für ein unglaublicher Abend!
Mit 1800 Besuchern war das Komplex komplett ausverkauft. Und es passte wirklich niemand mehr rein. Der Weg von ganz hinten in der Halle bis vor die Bühne war eigentlich gar nicht möglich und selbst an den Wänden entlang war kein Platz vorhanden. Es was heiss und irgendeine arme Seele nahm den Heimweg im Sanitätswagen unter die Räder.
Aber würden Amon Amarth gleich heute wieder auftreten, das Komplex wäre wohl erneut ausverkauft.
Photos und Text: Ghostwriter